November 2025 | Markteinschätzung
5.300 – das Maß aller Börsendinge
Der Börsenmonat November war vergleichsweise unruhig – Gold und Rohstoffe waren die großen Gewinner, während Schwellenländer- und europäische Aktien Einbußen erlitten. Die den Gesamtmarkt prägenden US-Börsen beendeten den Monat in Euro nahezu exakt auf Vormonatsniveau, blickten aber zwischendurch auf eine sehr turbulente Zeit. Der Technologiewert Nvidia mit der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen sowie die Zinsdebatten hielten die Marktakteure in ihrem Bann.
Am Ende beflügelte erneut die Euphorie um Künstliche Intelligenz und sorgte dafür, dass zwischenzeitliche Verluste der US-Börsen kompensiert werden konnten. Dabei spielte die Zahl 5.300 eine besondere Rolle. Die Investmentbank JPMorgan schätzt, dass die großen US-Technologieunternehmen in den kommenden fünf Jahren zusammen 5.300 Mrd. USD in den Ausbau von Datencentern, die dafür notwendige Energieversorgung sowie die allgemeine KI-Entwicklung investieren werden. Diese Summe entspricht der doppelten deutschen Staatsverschuldung oder 60.000 EUR pro Kopf der deutschen Bevölkerung. Eine unvorstellbare Summe, die diese wenigen Firmen voraussichtlich investieren werden, ohne zu wissen, ob sich diese Investitionen jemals amortisieren. Die Sorge um eine etwaige fehlende Monetisierbarkeit von KI durchschüttelte daher kurz den Aktienmarkt, bevor in erster Linie Privatanleger bei den niedrigeren Kursen wieder beherzt zugriffen.
Dennoch scheint die Sorge bei allen zu erwartenden Produktivitätssprüngen berechtigt, die Investitionsvolumina übersteigen selbst die besten Bilanzen der Glorreichen 7-Unternehmen, erstmals steht Schuldenaufnahme im Raum. Gleichzeitig wird offensichtlich, dass genannte Unternehmen zunehmend untereinander investieren, in einer Art Kreislaufsystem. Somit steigt die wechselseitige Abhängigkeit bei einseitigem Fokus auf das Projekt Künstliche Intelligenz, während die schiere Größe der Unternehmen mehr als 30 % des Weltaktienmarktes dominiert. Auf deutsch – es darf nichts schiefgehen, sonst drohen signifikante Rückschläge.
Hoffnung ergriff die Anleger im Hinblick auf die US-amerikanische Notenbank FED. Diese ist zwar so tief gespalten wie selten in der US-Geschichte, aber die Tatsache, dass das US-Konsumentenvertrauen auf einen historischen Tiefststand gesunken ist, nährt die Hoffnung, dass sich die Notenbank im Spagat zwischen schwächelndem Arbeitsmarkt und hartnäckiger Inflation mit Zinssenkungen auf den Arbeitsmarkt und den Konsumenten fokussieren wird. Dabei wird immer deutlicher, dass eine Re-Industrialisierung der USA à la Trump nicht einfach funktionieren wird. Die Lohnkosten in den USA werden dramatisch steigen, während zeitgleich Asien, vor allem China, erstmals den Einsatz humanoider Roboter an den Fließbändern testet und somit weiter an relativer Wettbewerbsfähigkeit gewinnt.
Wir haben uns daran gewöhnt, dass in Europa trotz dramatischen geopolitischen Drucks von außen und eines wirtschaftlichen Notstandes von innen wenig bis gar nichts passiert. Das Gelegenheitsfenster wird sich vermutlich in 2026 schließen, um noch erfolgreich dem Niedergang von Wachstum und Wohlstand etwas entgegensetzen zu können. Aber selbst wenn man politisch wollte – allein die Summen, die die USA und China in die Zukunft investieren, wären in Europa nur in einer konzertierten gemeinsamen Aktion aller Länder, des öffentlichen wie des privaten Sektors gemeinsam, denkbar. Zumindest ein Brandbrief von 19 EU-Staatschefs an die Kommissionschefin von der Leyen ist geschrieben. Es ist bald Weihnachten und wir dürfen uns etwas wünschen...
Vorerst bestimmen aber weiter die USA und China sowie deren Konflikte und geopolitisches Gebaren die Agenda für die Börsen bis zum Jahresende und vermutlich darüber hinaus.
Die erreichten Bewertungen an den Aktienmärkten sind historisch hoch – gemessen an den üblichen Kennzahlen auf einem 100-Jahres-Hoch. 60 % aller regionalen Indizes stehen ebenfalls auf einem Allzeithoch. Zeitgleich signalisiert der weiter starke Anstieg der Krisenversicherung Gold, dass unter der euphorischen Oberfläche große Unsicherheit herrscht.
Wir werden in den kommenden Wochen weiter auf Sicht fahren und unsere strategische Ausrichtung für 2026 sorgfältig abwägen.
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Quelle: Bloomberg, Dolphinvest
Stand: Wertentwicklung per 28. November 2025
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Quelle: Bloomberg, Dolphinvest
Stand: Wertentwicklung per 28. November 2025
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